Kalkulation 2013

Transparent. Offen. Nachvollziehbar.

Damit wir das Auerworld Festival 2013 durchführen können, brauchen wir insgesamt ca. 23.400 €. Diese Summe setzt sich zum großen Teil aus Miet- und Organisationskosten zusammen. Warum könnt ihr weiter unten gerne nachlesen. Mit dem Budget für das Programm können wir eine kleine aber feine Zusammenstellung auf die Bühne und unter Weiden bringen. Die 23.400 € sollen laut Kalkulation durch die Crowd (also die Tickets), den Gewinn aus unserem Getränkeverkauf und durch Standgebühren zusammen kommen. Bei 900 Supportern z.B. nur für das Ticket haben wir die magische Grenze der 18.000 € erreicht und jeder weitere Euro kann und soll in die Programmgestaltung fließen.

Die Hintergründe

Wie jede Veranstaltung und jeder Ort hat auch das Auerworld Festival ganz bestimmte lokale Rahmenbedingungen, die neben Einzigartigkeit auch Kosten entstehen lassen.

Das stellte uns jedes Jahr vor immer die gleichen Fragen:

Was müssen und wollen wir mindestens vor Ort bereit stellen für ein echtes Festival – egal wie viele Besucher und wie viel Musik? Was kostet das alles? Können wir uns dass überhaupt leisten?

Deshalb gibt’s zu den Zahlen hier noch ein paar erklärende Buchstaben.

Die Rahmenbedingungen

Auerworld ist Natur – also findet das Festival auch dort statt. Und wo Natur ist, ist eben nicht viel. Auf dem Festivalgelände ist neben dem Weidenrutenpalast noch ein Wasseranschluss und ein Hauptstromverteiler – sonst nichts weiter – außer Natur. Das Gelände drum herum gehört der Gemeinde Auerstedt und einer Agrargenossenschaft aus dem näheren Umfeld. Ergo: Wir mieten also die Wiese, auf der gezeltet und geparkt wird extra. Unsere Infrastruktur für die Organisation vor Ort bauen wir uns aus einer Bauwagen-Kolonne. Derzeit sind es drei Stück (Büro, Werkstatt, Backstage). Das Team übernachtet während der Festivalzeit sowie des Auf- und Abbaus (insgesamt zwei Wochen) in einem extra im Dorf angemieteten Haus.

Da dort also nicht viel ist, haben wir die größten Ausgaben im Posten Mieten:

  • Wiesen (zelten und parken)
  • Toiletten ( drei Tage mindestens 24 Stück und Entsorgung)
  • Müllcontainer, Technik, Unterkunft, Transporter usw.

 

Erst jetzt können wir über ein schönes Tages- und Nachtprogramm nachdenken. Und dafür bleibt neben den essentiellen Dingen auch nicht mehr viel über.

Organisation und Umsetzung des Programmteils haben wir unter Organisation zusammengefasst:

  • Bau- und Sachmaterial (Holz, Werkzeug, Öl, Diesel, Klebeband, Handschuhe etc.)
  • Aufwandsentschädigungen für Hilfskräfte (z.B. Abbau)
  • GEMA, KSK (Künstlersozialkasse), Genehmigungen, Haftpflichtversicherung
  • Werbung und ÖA (Festivalprogramm, Merchandise)

 

 

Der Auerworld Festival e.V. betreibt seit jeher die Bar auf dem Festival selbst. Deren Einnahmen sind für den Verein einer der wichtigsten Grundpfeiler für die Finanzierung des Festivals. Gleichzeitig können wir uns darauf nicht verlassen, da grundsätzlich jeder seine Getränke zum Festival selbst mitbringen und uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung machen kann. Das Betreiben der Bar bringt für uns also Einnahmen auf der einen, aber auch Ausgaben für Getränke und Zubehör (Kühlschränke, Bierbänke, Tresen) auf der anderen Seite mit sich.

Das Dilemma der Förderstrukturen

In der Vergangenheit haben wir daher zusätzlich auf Einnahmen insbesondere durch Fördermittel gesetzt. Da sich in der Förderlandschaft jedoch immer kleinere Finanztöpfe und immer mehr kulturelle, förderwürdige Projekte gegenüberstehen, reicht die Bewilligung eines Förderantrags von nur einer Förderstelle nicht aus. Es heißt also grob überschlagen viele, viele Anträge stellen, in der Hoffnung, das ein Bruchteil davon überhaupt bewilligt wird. Jedes ehrenamtliche Team ist dadurch einem Arbeitsaufwand ausgesetzt, der nicht immer im Verhältnis zum erlangten Ergebnis steht. Arbeitsaufwand bedeutet:

  • Auseinandersetzung mit jeder einzelnen Förderrichtlinie des Fördermittelgebers
  • Erstellung darauf zugeschnittener Konzepte und Finanzpläne
  • Versendung von … naja. Eben viel viel viel Arbeit.
Die Alternativen

Im Jahr 2012 haben wir schon mal auf Crowdfunding gesetzt. Und wir haben an einem Wettbewerb der Kulturstiftung des Bundes »Call for Members« teilgenommen, mit dem Ziel, durch die Gewinnung neuer Mitglieder die Basis des Vereins in finanzieller und ehrenamtlicher Hinsicht zu stärken. Ein guter Anfang.

Nun wollen wir gemeinsam mit unseren Mitgliedern, Freunden, Familien, Bekannten, Unterstützern, Partnern, Interessierten, Gästen, Naturliebhabern und Musiksüchtigen – unserer Crowd eben – unser Festival ganz neu erfinden und feiern. Denn jetzt können wir gemeinsam die Rahmenbedingungen stellen, verbessern und es uns hoffentlich leisten, ein tolles Auerworld Festival 2013 zu erleben.

 

19 thoughts on “Kalkulation 2013

  • 5. September 2013 at 13.31
    Permalink

    Liebes Auerworld-Team,

    mich würde interessieren, was nun mit den restlichen Einnahmen aus der Crowdfundingaktion passiert. Am 15.5. habt ihr auf starnext.de geschrieben, dass ihr die Seite hier aktualisiert, um „die Verwendung für jeden zusätzlichen Euro nachvollziehbarer zu machen“. Leider kann ich das bisher nicht finden. Wird das Geld für 2014 verwendet?

    Gruß Marie

    Reply
    • 5. September 2013 at 19.06
      Permalink

      Liebe Marie,

      danke für deine Frage. Momentan sind wir immer noch am Buchhaltern und rechnen, da viele Rechnungen zu begleichen ware. Das dauert erfahrungsgemäß eine Weile, v.a. wenn man nebenbei noch arbeiten geht.

      Wir werden an dieser Stelle sobald wie möglich Aktuelles berichten.

      Viele Grüße

      Reply
  • 17. Mai 2013 at 17.43
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    Liebe Crew,
    ich freue mich über den prall gefüllten Gebührentopf, der nun bereits dicker ist als erwartet. Gut auch, dass die Spendenmöglichkeit verlängert wurde.
    Mein kleiner Vorschlag ist nun, nicht alles umzusetzen bzw. auf den Kopf zu hauen. Da die Kalkulation ja bereits im Voraus stand, könnte ein Überschuss doch für das kommende Jahr zurückgelegt werden, sodass es nicht wieder zu solch einer Zitterpartie kommen muss. Getreu dem Motto: „Haben ist besser als Brauchen“ 😉
    Ich freue mich auf ein tolles Festival. Bis bald
    Fitzek

    Reply
    • 17. Mai 2013 at 19.16
      Permalink

      Martin,

      🙂 Danke für deine Worte. Und für Deine Anregung. Wir freuen uns auch auf Dich 🙂

      LG

      Agnes

      Reply
  • Pingback:Verlängerung! | Auerworld Festival

  • 14. Mai 2013 at 23.41
    Permalink

    Wow- eure Herangehensweise finde ich klasse. Den Mut, die Leute zu bitten, mitzumachen und zu unterstützen. Das Vertrauen, das eure „crowd“ für euch da ist und schließlich auch die Offenheit, eure Zahlen transparent zu machen.

    Respekt! Ich finde, das ist eine gute und zukunftsweisende Art die DInge anzugehen – MITEINANDER :o)

    Schade, dass ich nicht kommen kann. Ich wollte dieses Jahr das erste Mal dabei sein und kann nicht zu dem Datum. Schluchz.

    Habt viel Erfolg und Freude mit dem Festival und vielleicht ja nächstes Jahr auch mit mir!

    Herzliche Grüße, Annegret

    Reply
    • 14. Mai 2013 at 23.44
      Permalink

      Liebe Annegret,

      wow. Danke. Tolle Worte. 🙂

      Schade, dass du nicht kommen kannst. Aber irgendwie ist ja jeder, der an uns glaubt, dabei. So auch du 🙂

      LG

      Agnes

      Reply
  • 11. Mai 2013 at 20.27
    Permalink

    Hallo Leute, erstmal großes Lob für eure Transparenz. Finde ich sehr gut.
    Wenn ihr einiges noch ein bisschen genauer aufschlüsseln würdet (z.B. Organisationskosten), hätten Leute auch die Möglichkeit, euch zweckgebunden unter die Arme zu greifen, z.B. mit günstiger Versorgung für spezifische Baumaterialien.
    Noch ne Frage: Wieviel Kommission nimmt startnext für das CF?
    Beste Grüße, Tina

    Reply
  • Pingback:» Auerworld Festival 2013 erfindet sich neu | durch Schwarmfinanzierung – Crowdfunding blog.hogasearch.de » Blog Archiv

  • 8. Mai 2013 at 16.26
    Permalink

    Habe den Hilferuf mehrfach auf meiner HP. Allerdings kann ich nur wenig erkennen, dass es PR gibt und die Medien einbezogen werden. Bereits im letzten Jahr nutzte ich mein selbst finanziertes Magazin IMPULS für das Festival. Wir sollten enger zusammenrücken.
    Gruss
    Hartwig Mähler

    Reply
    • 11. Mai 2013 at 12.22
      Permalink

      Lieber Hartwig,

      danke für’s Trommeln.

      Tatsächlich binden wir die Presse ein. Mittlerweile wurden schon mehrere Interviews geführt, Print und Rundfunk sind eingebunden und wir streuen unsere News sowohl bei Facebook, auf unserer Homepage und auf dem Startnext-Blog. Solltest du noch weitere Ideen haben, dann lass es uns wissen.

      Gerne können wir auch über das „Näher-Zusammenrücken“ sprechen – eine sehr gute Idee 🙂

      Meld dich einfach über: presse@auerworld-festival.de

      LG

      Agnes

      Reply
  • 7. Mai 2013 at 18.27
    Permalink

    Hallo.

    Euer Crowdfunding ist sicher eine nette Idee. Jedoch zeigt es auch
    die Kommerzializierung eines interessanten Festes auf. Warum ist alles so teuer? Zweitens sollte jeder Veranstalter in der Lage sein, die Eigene Veranstaltung tragen zu können, sonst geht die eigen Kraft verloren.

    Ich will nur einen Philosophischen Impuls geben. Lasst das bequeme Crowdfunding. Generiet Einahmen durch Eintritt. Spart euch den Versicherungsquatsch. Spart Euch die horrenden Mieten! (Alles nur am ersten Chart angesehen.)

    Alle Ausgaben sollten nur für Programm und PR gerechtfertigt sein. Was übrig bleibt ist für ORGA.

    Also ich finde, Crowdfunding ist dafür zu bequem und nicht lebendig genug.

    Ansonsten wünsche ich Euch gutes Wetter 😉

    Reply
    • 11. Mai 2013 at 12.20
      Permalink

      Lieber Martin,

      danke für die Impulse. DAs sind alles Überlegungen, die wir bereits getan haben und es gibt soviele Möglichkeiten, Dinge umzusetzen. Wir haben uns nun für diese entschieden. Wer weiß, was nächstes Jahr ist.

      Zu Deinem Spratip: Leider können wir uns die Mieten nicht sparen, da es sonst keinen Platz gibt, wo ihr zelten könnt, die Autos mit zig Stundenkilomiter am Gelände vorbeifahren und wir so unser aller Sicherheit gefährden, ihr nciht bis in die Nacht zu lauter Musik tanzen könntet, wir keine Auerworld-Bar betreiben dürfte, und und und. Das sind alles notwendige Dinge, die bei einem Festival auszugeben sind. Wenn du Zeit hast, lies dir gerne in Ruhe den gesamten Artikel durch und falls du dann immer noch Fragen hast, meld dich gerne.

      Danke für deine Wünsche und vielleicht sehen wir uns ja 🙂

      LG

      Agnes

      Reply
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  • 22. April 2013 at 11.39
    Permalink

    Moin!
    Ein Lob für das super Video auf startnext & viel Glück.
    Eventuell werde ich mich dieser Tage mal mit euch in Verbindung setzen, um ein skype-Interview über diese Geschichte zu machen.

    Gruß
    Olaf

    Reply
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